Maßnahmen für den Obstgarten

Der Obstanbau stellt heute an den Bauern besondere Anforderungen.

In der Regel haben wir es in den Kulturen mit stark treibendem Holzwachstum und einer ausgeprägten Anfälligkeit gegenüber Schädlingen aller Art zu tun. Diese Phänomene haben ihre Ursachen einerseits in den Unterlagen unserer modernen Speiseobstsorten und andererseits in den Stickstoffverhältnissen der Böden.

Auch hier gilt, dass beispielsweise Pilzanfälligkeit mit ungünstigen Luft- Wasserverhältnissen im Boden und dieses wiederum mit einer ungünstigen Verteilung von Grob-, Mittel – und Feinporen zusammenhängt. Die Bodenumgebung der Obstbaumwurzeln sollte in einer aktiven, Humus und organische Struktur aufbauenden Verfassung sein.

Das Überangebot an Stickstoff - aus der Atmosphäre kommen 60-80kg N pro Hektar und Jahr - muss in dem sich aufbauenden stabilen Strukturhumus eingebunden werden, damit so wenig wie möglich als Nitrat von den Wurzeln passiv aufgenommen werden muss. Zusätzliches Düngen mit organischem Stickstoff aus der Tierhaltung ist in den meisten Fällen gänzlich zu unterlassen, ebenso der Einsatz von Leguminosen und ihre Einarbeitung.

Eine Wirtschaftsweise, die soweit als möglich ohne den Einsatz von allerlei Mittelchen, wenn auch noch so biologischen, auskommen möchte, muss aus einem möglichst tiefgehenden Verständnis der Bodenprozesse konzipiert sein.